Ayurveda = die Lehre vom Leben


Ayurveda - Mein Einstieg
Ayurveda war mein persönlicher Einstieg in das Thema Körperarbeit und lange Zeit habe ich es intensiv verfolgt und auch im Naturhof angelegt. Dann kamen irgendwann weitere Themen hinzu, wie beispielsweise das Basenfasten und die explizite Ayurveda Arbeit rückte meinerseits etwas in den Hintergrund. Jedoch schwang und schwingt in vielem mit, einfach weil es sich in unserem Leben verankert hat.
Auch unsere Körperbehandlungen und Massagen haben ihren Ursprung in der ayurvedischen Tradition, was sich an der Individualität der Behandlungen unschwer erkennen lässt. Auch Tina ist bei Andreas Schwarz, einem bekannten Ayurveda-Ausbilder und Seminarleiter im Allgäu, ausgebildet worden. Und so fließt Ayurveda, die 'Lehre des Lebens' stets im Hintergrund im Naturhofleben mit und zeigt sich in vielen Details und auch in alltäglichen Ritualen, so dass über die Zeit hinweg eine Art “Stillachveda” entstanden ist.

GANZHEITLICH
Ayurveda betrachtet den Menschen als GANZHEITLICHE Einheit
Was ich immer schon sehr geschätzt habe ist die ayurvedische Sichtweise auf den Menschen. Zum einen, dass der Mensch als GANZES betrachtet wird, mit allen Ebenen, nicht nur der körperlichen oder den körperlichen Symptomen und zum anderen, dass jeder Mensch als Individuum mit eigenen Anlagen und folglich auch eigenen Bedürfnissen gesehen wird. Wirklich zu erforschen, was braucht es für den Einzelnen, erachte ich persönlich als das größte Geschenk und dieses Geschenk versuche ich nach wie vor im Naturhof mit Gästen und Kursteilnehmern zu teilen.

Heilmittel
Ernährungslehre im Ayurveda - ein Heilmittel
Ernährung stellt in der ayurvedischen Lehre eine maßgebliche Komponente dar. Unser Leben steht und fällt mit unserem Lebensstil, und plötzlich wird das was wir zu uns nehmen, so viel mehr als Nahrungsaufnahme. Über die Ernährung beeinflussen wir unser System in die eine oder die andere Richtung und somit können wir jede Mahlzeit nutzen um Heilung in unser System zu bringen. Nicht zuletzt aus diesem Grund liefert unsere Küche für unsere Gäste nur das Beste.
Ayurveda im Naturhof Stillachtal
Ayurveda - ein universelles Zusammenspiel der Elemente
Die über 5000 Jahre alte Lehre des Ayurveda sieht alles stets im Zusammenhang. Einzelne Komponenten bringen die Einheit unseres Systems in ein Ungleichgewicht, das wir beispielsweise als ein Krankheitsbild oder ein Schmerzsymptom erfahren. Und dieses System ist so sensibel dass es auf kleinste Erschtterungen reagiert. So wie die Pflanze auf dem Feld auf die Sonne und den Wind und den regen reagiert. Im Ayurveda wird nichts losgelöst voneinander betrachtet.
So wird Sodbrennen beispielsweise genau hinterfragt. Was verursacht das Dauer schwelende Feuer im Magen? Was verbrennt mich? Welche Lebensmittel lassen mein verdauungsfeuer wieder auf effektive Art und Weise arbeiten? Wofür brenne ich und gebe ich dem Raum? Das ist so viel mehr als ein Säureblocker. Das ist Ursachenforschung anstatt Symptombekämpfung. Das ist letztlich Heilung für unser individuelles System.
Ayurveda und Basenfasten
Oft werde ich gefragt, wie ich zum Thema Basenfasten gekommen bin. Und die Antwort ist: über meine ayurvedische Ausbildung. Sie war der Grundstein für die Begeisterung an den vielschichtigen Ernährungsthemen. Diese Erkenntnis, dass wir über die Ernährung wichtige und wichtigste Weichen in unserem Leben stellen können, beschäftigt mich jeden Tag auf's Neue, und es ist ein Bedürfnis dies mit den Menschen zu teilen. Aus der ayurvedischen Lehre heraus ist es in unserer heutigen Zeit und im Bezug auf unsere gesellschaftlichen Ansprüche, sehr häufig so, dass unser Dosha VATA (Element Luft) aus dem Gleichgewicht gerät, ganz einfach, weil es sehr beeinflussbar ist durch Faktoren wie Stress oder Unregelmäßigkeiten im Lebenswandel. Befindet sich Vata in der Störung ist es wichtig hier wieder etwas Erdung ins System zu bringen. Und das finden wir auf jeden Fall im ganzheitlichen Basenfasten. Hier nähern wir uns unserer Basis mit viel Wurzelgemüse, mit warmen Gerichten, schon zum Frühstück, mit viel sanfter Bewegung in der Natur, mit der Zuwendung an uns selbst.
So gibt es für mich nicht ayurvedisch oder basisch, sondern eins fließt ins andere, aber Ayurveda ist und bleibt mein persönlicher Türöffner.
Herzlichst Ihre Gloria Thaumiller


Agni - das Verdauungsfeuer im Ayurveda
Es gibt zwei Arten von Verdauungsfeuer das eine Jat-Agni ist für die äussere Verdauung zuständig. Diese äussere Verdauung findet im Magen und Dünndarm statt.
Danach ist alles im Blutkreislauf und kommt zur Leber und in der Leber werden aus Materie (Nahrung) Atome gebildet, wie zum Beispiel Hautzellen, Muskelzellen ect. Für diese Umwandlung ist das But-Agni verantwortlich und diese hat 5 Unterarten von Gewebefeuer:
- Akkasha Agni
- Vata Agni
- Tejas Agni
- Appa Agni
- Pritivi Agni
Das Verdauungsfeuer kann vier verschiedene Formen haben:
- Tikshen Agni = zu starkes Feuer
- Mand Agni = zu schwaches Feuer
- Asham Agni = schwankendes Feuer
- Scham Agni = harmonisches Feuer
Im Mund und im oberen Magen befindet sich die süsse Verdauung. Im unterem Bereich des Magens und im Dünndarm die saure Verdauung und im Dickdarm die scharfe Verdauung.
Wichtig: Versuche niemals ein schwaches Verdauungsfeuer zu einem starken Verdauungsfeuer zu machen! Oder umgekehrt, oder aus einem schwachen ein harmonisches Verdauungsfeuer!
Anzeichen für Agniproblematik:
- Kannst du Hunger empfinden?
- Durst?
- Hautrötungen
- Übelkeit
- Trägheit, Müdigkeit
- Blähungen, flüssiger Stuhl, zu fester Stuhl, übel riechender Stuhl, viel Toilettenpapier
- Juckender Anus
- Belegte Zunge
- Brennende Augen....

Amabildung vorbeugen
Dies führt dazu, dass wir Unverdautes (Ama) ablagern und somit unsere Flüsse und Kanäle allmählich verstopfen.
Grundlegende Regeln um der Amabildung vorzubeugen:
Achte auf Kombinationen:
Unsere Grundnahrung sollte Gemüse, Obst und Fleisch sein und nur bedingt Getreide (Gräser). In der heutigen Zeit sollten 80% der Menschen sich von Fleisch und Gemüse ernähren und bedingt von Früchten, da sie Zucker enthalten. Getreide hat sehr viele Suchtstoffe, wie auch Zucker. Gesunde Ernährung bedeutet also: Getreide weg lassen!!! Zumindest wenn Du merkst, dass Du ein Problem damit hast, für eine gewisse Zeit auf Getreide und Zucker zu verzichten!
Körperliche Sucht = 3 Wochen sich allen Suchtstoffen entziehen
Emotionale Sucht = Entzug manchmal bis zum Tod

Die Lösung
Ich-Findung... mache Dich emotional satt! Nähre den Bereich, den du sonst mit Nahrung betäubst. Finde die Schönheit des Seins! Finde Lust! Finde eine stille, satte Lust und keine aufgedrehte Lust! Finde deinen Frieden! In anderen Worten, finde deine Seele, deine Heimat, dein göttliches Sein! Finde ein verliebt sein! Wenn Du einst verliebt warst, dann weisst Du, dass Du da kaum Hunger verspürst, kaum die Zeit wahr nimmst und Du die Welt als vollkommen und als wunderschön betrachtest! Dies ist die Essenz und diese Essenz finde in allem was Du tust! Dies ist die Essenz, die man schmeckt, wenn es Dir gelingt, das Essen mit diesem Frieden und dieser Schönheit zu segnen.
Du bist ein Ayurveda Koch! Einer der die Weisheit des Ewigen ins Leben trägt!
Wenn dies nicht gelingt, so sollten wir zumindest versuchen, die körperlichen Voraussetzungen so zu gestalten, dass dein Geist, dein Bewusstsein immer feiner wird, immer sensibler und viel mehr das Leben körperlich zu empfinden, anstatt es sich zu erdenken. Wir fangen an, dieses Ursache und Wirkungsprinzip zu nehmen, emporzuheben und aufzulösen.
Die Geschmacksrichtung im Ayurveda
- süss: aufbauend und kühlend
- herb/bitter: abbauend und kühlend
- salzig: aufbauend und erhitzend
- sauer: aufbauend, abbauend, erhitzend und kühlend
- scharf: aufbauend und erhitzend
Der süsse Geschmack
fördert die Gewichtszunahme, vitalisiert, wirkt harntreibend und abführend. Negative Eigenschaften wären Übergewicht, Lymphknoten, Würmer und Diabetes.
Der herbe Geschmack
wirkt zusammenziehend und aufsaugend. Wirkt entzündungshemmend und fördert die Heilung. Harnbeschwerden, Trockenheit, Darmkontraktion, Nervenkrankheiten und Impotenz sind die Folgen einer Überdosis.
Der bittere Geschmack
fördert die Verdauung, regt den Appetit an, senkt Fieber und entgiftet den Körper. Zu viel davon greift das Nervensystem an, wirkt schwächend auf der emotionalen Ebene, führt zu Übelkeit und Trockenheit.
Der salzige Geschmack
wirkt appetitanregend, verdauungsfördernd, Auswurf fördernd und wirkt befeuchtend. Bei einen Übermaß führt der salzige Geschmack eher zu Trockenheit, graune Haaren, Hautkrankheiten und Impotenz.
Der saure Geschmack
wirkt appetitanregend, fördert die Verdauung und wirkt Windtreibend. Kann aber auch das Blut zerstören, Entzündungen und Schwellungen begünstigen, zu Sehstörungen führen, Übelkeit und Blutungen fördern.
Der scharfe Geschmack
wirkt appetitanregend, reinigend, tötet Würmer und führt zu Gewichtsreduktion. Zu viel führt zu Bewusstlosigkeit, Übelkeit, Hitze, Durst und Impotenz.
- süss, sauer und salzig für dünne Menschen und für Kinder geeignet
- bitter, herb, wirkt zusammenziehend und abbauend


Lebensmittel - ihre Bestandteile, ihre Wirkung und ihre Verdaulichkeit

Lebensmittel
Kohlehydrate: Getreide, Nudeln, Reis,...Energielieferant fürs Herz, Gehirn und Muskeln
Eiweiße: Milchprodukte, Fleisch, Hülsenfrüchte und Nüsse. Sie liefern den grössten Baustein für das Körperwachstum, die Reparatur und Erneuerung der Körperzellen.
Fette: Öle, Butter, Schokolade, Nüsse, Milchprodukte. Sie dienen als Brennstoff und sind für die Umwandlung zuständig.
Vitamine: Bestandteile von Reglerstoffen. Blut, Augen, Haut, Nerven und Knochen sind auf Vitamine angewiesen.
Mineralstoffe: Genau so wichtig wie Vitamine. Sie sind Bestandteil von zahlreichen Stoffwechselprozessen.

Lebensmittel
Sekundäre Pflanzenstoffe: Duft, Würze und Farben sind Schutzstoffe aus Gemüse und Obst. Grundsätzlich fördern diese die Gesundheit und stärken das Immunsystem.
Leicht verdauliche Nahrungsmittel: Wurzelgemüse, Mangold, Fenchel, Auberginen, Zucchinis.
Schwer verdauliche Nahrungsmittel: Kohlsorten, dunkles grünes Gemüse: Erbsen, Spinat, Bohnen, Hülsenfrüchte, Gurken, Tomaten, Zwiebeln, Lauche, Salate, dunkles Fleisch, Eier, Milchprodukte, Getreide, Nüsse und Samen.
Wichtig: schwer verdaulich heisst nicht, dass es nicht gut ist und man diese Nahrungsmittel fortan meiden sollte.


Ayurvedische Gewürzkunde und ihre Wirkung auf den Körper
Anis: kalt, kühlend, verdauungsfördernd, scharf und leicht. Macht schwere Speisen leicht verdaulicher und wirkt gegen Blähungen.Gleicht Vata aus, reduziert Pitta und Kapha .
Bockshornklee: warm, leicht und bitter. Stärkt die Muskulatur. Reguliert Vata, reduziert Pitta und erhöht Kapha.
Ingwer: leicht, trocken und scharf. Verantwortlich für den Stoffwechsel, regt die Organe an und reguliert den Wasserhaushalt. Kann das Vata etwas stören, erhöht Pitta und reduziert Kapha.
Kardamom: süß, scharf, trocken, kalt. Nährt das Gehirn, verdünnt das Blut und tötet Bakterien. Ist appetitanregend und hilft bei Übelkeit. Beruhigt Vata, gleicht Pitta aus erhöht Kapha.
Kokos: kalt und süß. Viel Eiweiß, sehr gut verdaulich und das beste Öl überhaupt. Reguliert Vata und reduziert Pitta. Erhöht Kapha.
Koriandersamen: kühl, süß und leicht. Wirken blähungstreibend und harntreibend, regen den Appetit an, machen Wurzelgemüse und stärkehaltige Nahrungsmittel bekömmlicher. Harmonisieren Vata, reduzieren Pitta und gleichen Kapha aus.
Kreuzkümmel: scharf, heiß und trocken. Wirkt gegen Blähungen und ist Harntreibend. Gut gegen Hämorrhoiden. Reguliert Vata, erhöht Pitta und reduziert Kapha.
Muskat: bitter, scharf, zusammenziehend, heiß. Aphrodisierend, regt die Gallenproduktion an und ist gut bei Durchfall. Gleicht Vata und Pitta aus und erhöht Kapha.
Pfeffer: heiß und scharf. Regt den Stoffwechsel an und erhöht das Verdauungsfeuer. Gut bei Fieber, wirkt harntreibend. Reduziert Vata und Kapha und erhöht Pitta.
Safran: bitter und leicht. Entgiftet, entkrampft, wirkt aphrodisierend und ist gut bei Regelstörungen. Reduziert alle drei Doshas.
Salz: scharf und austrocknend. Ohne Salze aber keine verdauung. Salze immer wechseln, da alle verschiedene Spurenelemente haben. Erhöht Vata, Reduziert Kapha und gleicht das Pitta aus.
Zimt: scharf, süß, bitter, heiß und leicht. Zimt erhitzt den Körper von innen und fördert die Verdauung, besonders von Getreide. Herz anregend, entkrampfend, schleimlösend. Bei Schwangerschaft und Darmgeschwüren nicht im Übermaß genießen. Gleicht Vata aus, erhöht Pitta reduziert Kapha.
Honig erhitzt, Zucker kühlt, Palmzucker und Ahornsirup wirken neutral.
Sich ergänzende Nahrungsmittel und Gewürze

Ergänzend
Weizen = Ingwer
Hafer = Senfsamen, Kümmel, Curcuma, Zimt
Reis = Pfeffer, Nelken, Öle, braten
Hülsenfrüchte = Knoblauch, Nelken, Pfeffer, Ingwer, Steinsalz, Paprika edelsüß, Chili
Gurken = gelbe Paprika
Tomaten = Curcuma, Bockshornkleesamen, Zitronensaft, Zucker,
Kartoffeln = Asafoetida, Ghee, Pfeffer
Kohlfamilie = Kümmel, Curcuma, Senfsamen, Sonnenblumenöl, Zimt
Blattspinat = Olivenöl, Zitronensaft

Ergänzend
Zwiebeln = Salz, Zitronen, Senfsamen
Avocado = Curcuma, Zitronen, Chili, Knoblauch, Pfeffer
Käse = Pfeffer, Paprika, Cayenne Pfeffer
Bananen = Kardamom
Mango = Kardamom, Chili, Pfeffer
Melonen = Kokos, Koriander, Salz
Trockenfrüchte = einweichen und oder aufkochen
Nüsse = einweichen und oder aufkochen
Eis = Kardamom, Nelken
Ernährung und Ernährungskombinationen im Ayurveda
Grundsätzlich gilt:
Ernährung kann dich nicht gesund machen oder heilen. Man kann nur anfangen, Dinge wegzulassen, die uns krank machen. Dinge, die für deinen Körper unverträglich sind, sollte man grundsätzlich meiden und nur Lebensmittel zu sich nehmen, die dich nähren. Natürlich können wir auch mit Gewürzen kochen und braten, also durch Veränderung der Struktur Lebensmittel verträglich machen.
Aber macht es Sinn, jeden Tag, Tag ein Tag aus, irgendwelche Tabletten zu sich zu nehmen?
Nichts anderes sind Gewürze! Gewürze sind im therapeutischen Aspekt nichts anderes als Medizin!
Tierische Lebensmittel: Fleisch, Milchprodukte und Eier
- sollte man nicht untereinander mischen und jeweils Einzeln zu sich nehmen.
- kann man kombinieren mit Blättern, Blüten, salzigen Früchten wie Zucchini, Auberginen, Paprika, sauren Früchten
Pflanzliche Nahrungsmittel: Wurzeln, Blätter, Früchte, Samen, Blüten
- Wurzeln können untereinander beliebig gemischt werden und mit salzigen Früchten, Blüten und Blättern
- Blätter sind mit allem kombinierbar, außer mit süßen Früchten
- süße Früchte immer alleine verzehren
- saure Früchte mit Fleisch, Blüten, Blättern kombinieren
- salzige Früchte mit Fleisch, Blüten, Blättern, Samen, Milchprodukten und Eiern kombinieren
- Samen mit Blüten, Blättern, salzigen Früchten, sauren Früchten kombinieren
- Blüten sind mit allem kombinierbar
Fette und Öle gehen zu allen Nahrungsmitteln!
Rohkost: am besten nicht mischen!
Wichtig: Iß nicht, wenn Du traurig bist!