Naturhof Stillachtal

Der 28. Dezember - 4. Tag der Rauhnächte

Hörst Du das Raunen in der Nacht,

raue Tage sind entfacht.

Der Tag ist kurz, die Nacht ist lang,

kalt, hart, still liegt alles das.

Werde des Unsichtbaren gewahr.

Frösteln, schauern, sich still zusammenkauern,

in der Stille offenbart sich leise,

der Samen für die Weiterreise.

Mond und Sternenlicht Dich führen,

öffnen Dir verborgne Türen.

Jeanne Ruland

Ihr Lieben,

der 28. Dezember ist der vierten Rauhnacht zugeordnet und es gibt in diesen zwölf Nächten einige die besonders herausstechen, wie zB die Christnacht vom 24.12. auf den 25.12.  oder die Silvesternacht. So steht auch die heutige Nacht vom 27.12. auf den 28.12. unter einem besonderen Zeichen. Diese Nacht und der heutige Tag sind den unschuldigen Kindern geweiht. Aus der biblischen Geschichte heraus wissen wir dass König Herodes aus Angst vor dem neu geborenen König, dem Erlöser, der so lange ersehnt wurde, in einer Nacht alle Kleinkinder in der ganzen Region töten ließ. Diesen unschuldigen Kinder wird an diesem Tag heute ganz besonders gedacht, bzw auch den Anteilen die sie verkörpern. Symbolisch steht dieses Ereignis am heutigen Tag für das Alte, das versucht das Neue zu kontrollieren, zu unterdrücken oder sogar zu vernichten. Damit bringt dieser Tag wieder ein zentrales Thema der Rauhnächte auf's Tablett,das Neue und das Alte.

Immer wieder begegnen wir in diesen Tagen den verschiedenen Polen in unserem Leben, wie eben Neu und Alt, Licht und Dunkelheit, Ratio und Intuition, Lärm und Stille, Gesellschaft und Individuum, Ich und Du, Himmel und Erde, und noch einigen mehr. Vielleicht hast Du es schon verinnerlicht, dass diese Pole nicht unbedingt Gegenspieler sind, sondern, dass sie, wenn wir genau hinsehen, einander bedingen. Ja, dass wir das eine ohne das andere gar nicht erkennen würden. Was wäre uns das Licht, wenn es keine Dunkelheit gäbe? Wir würden das Licht als solches nicht erkennen, weil die Dunkelheit dem Lichte erst den passenden Rahmen gibt. So verhält es sich auch mit dem Alten und dem Neuen. Das Neue kann nur auf Basis des Alten entstehen und in jedem Neuanfang wohnt auch das, was wir als Alt zurücklassen oder abschütteln. Diese Pole erfahren ihre Bewertung also nur durch unsere Gedanken. Je nachdem, wo wir gerade stehen, empfinden wir Dunkelheit oder Lärm oder Intuition als unangenehm, dabei ist es jeweils nur der wertvolle Gegenpol. Die beiden Seiten schaffen die Balance und wir können spielen mit dieser Balance, können uns und unser Leben ausbalancieren, je nach Ausrichtung und Tagesform.

Speziell in den Rauhnächten ist dies heute der perfekte Tag um sich noch einmal auszurichten für das neue Jahr. Es ist der Tag um noch einmal wahrzunehmen wie läuft diese "Rauhnacht Geschichte" denn für mich. Fühle ich mich wohl damit oder fühlt es sich komisch und verstellt an. Schau heute noch einmal genau hin wo Dein Weg durch diese besondere Zeit zwischen den Jahren liegt. Erzwinge nichts und erkenne heut was Du besser machen kannst. Besser im Sinne von stimmiger für Dich selbst. Das Entscheidendste ist, dass Du Dich von Deinem Inneren, Deinem Bauchgefühl, Deiner Intuition leiten lässt. Justiere Dich heute noch einmal und gehe dann in Deinem Tempo und in Deinem Ansinnen weiter. Heute machen wir noch einmal ganz bewusst Richtung für das kommende Jahr 2021. Was möchtest Du in diesem Jahr verankern? Was möchtest Du mitnehmen, was zurücklassen? Was möchtest Du neu oder anders gestalten? Was für Unbekannte gehören in Dein 2021?  Dafür nehmen wir uns heute noch einmal Zeit, für eine kleine ehrliche Zwischenbilanz und für die weitere "Marschroute". Schreib es wie immer gerne für Dich auf.

Räuchere heute gerne mit etwas weichem, lieblichen, wie ZB mit Rose oder Styrax oder Rosenweihrauch. Räuchere bewusst um Vergebung bittend, für die Momente, in denen auch Du versucht hast das Neue zu unterdrücken. Im übertragenen Sinne räuchern wir heute für die unschuldigen Kinder, die der Angst zum Opfer fielen, so wie auch immer wieder unsere Ideen und Impulse (unsere geistigen Kinder) unserer Angst oder unserer Starrheit zum Opfer fallen. Lass Dich inspirieren von diesem besonderen Rauch, wie immer ohne Selbstvorwürfe oder Schuldgefühle.

Sei heute ganz besonders milde mit Dir, damit der weitere Weg für Dich gut sichtbar wird. Baue Dir keine Hügel oder ganze Gebirge aus "man sollte, man müsste, was sagen die anderen" in Deinen Weg, sondern lass ihn fließen.Gehe weiter ohne Vorgaben und nimm Dir aus den Impulsen, was Dir dient auf diesem Weg. Ich zB gehe im Moment jeden Tag dieselbe Wegstrecke. Mein Kopf sagt immer wieder "Wie langweilig, lass uns doch mal woanders laufen oder wenigstens anders herum...." aber ich spüre es ist mein wichtigstes Ritual in diesen Tagen und an jedem Tag entdecke ich neue Dinge am und auf dem Weg und auch in mir. Derselbe Weg ist jeden tag anders, ich bin jeden Tag anders und jeden Tag erhalte ich hier Zeichen und Botschaften und täglich wächst meine Dankbarkeit in dieses Ritual.

Dann bin ich gespannt auf welchem Wegabschnitt wir uns wieder begegnen :-)

Eure Gloia

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